STUDIUM.

Seit dem Wintersemester 2020 studiere ich Psychologie an der Universität Ulm. Ehrlich gesagt, war Psychologie anfangs nicht meine erste Wahl. Durch mein Hobby und dem Besuch eines Gymnasiums mit Fächern wie Gestaltungs- und Medientechnik hatte ich lange das Ziel, Kunst oder Kommunikationsdesign zu studieren.

Zwei Fragen kamen jedoch auf, die meine Meinung änderten: Möchte ich ein solches Hobby, das Kreativität auf Knopfdruck fordert, zum Beruf machen? Und wie lange habe ich körperlich noch die Kraft, die man für ein solches Studium braucht? – Kraft für ein Studium, in dem man nicht ein Bild alle ein, zwei Monate zeichnet, sondern tagtäglich solche Projekte zum Verdienst des Einkommens zu machen hat?

Aufgrund meiner körperlichen Gegebenheiten bin ich oftmals auf die Hilfe anderer angewiesen und bin Menschen dadurch begegnet und sehr nahe gekommen. Zudem bin ich eine eher sensible Person, die mit Struktur durch ihr Leben schreitet. Deshalb lag der Studiengang Psychologie meinen Interessen mit seinen Fächern am nächsten.

Das Studium macht mir wirklich Spaß, auch wenn es äußerst anspruchsvoll ist. Die Coronapandemie macht es auch nicht leichter: Man lernt schwer neue Leute kennen (besonders nicht als Hochrisikopatientin, die sich zweimal überlegt, wann sie das Haus verlassen soll) und das tägliche Lernen in denselben vier Wänden, Tag ein Tag aus, vor dem Laptop ist auch anstrengend. Motiviert und diszipliniert bin ich natürlich trotzdem meistens!

Neben guten Noten brauche ich zum erfolgreichen Bestehen des Studiums aber auch Assistenten. Diese ersetzen teilweise meine Arme und Beine und helfen mir meinen (Studenten-) Alltag zu meistern. In Büchern blättern, den Laptop aufbauen, zum Kopf frei bekommen mit mir spazieren gehen – Assistenten ermöglichen das und viel mehr.

Und sobald die Pandemie ihr Ende findet und das Studium wieder präsent stattfindet und man Zutritt zum richtigen Studentenleben mit Feiern und Freunde treffen bekommt, heißt es für mich: Endlich meinen brandneuen rollstuhlgerechten Bus durch die Gegend fahren (bzw. mich von meinen Assistenten kutschieren lassen). Bis ich den jedoch bekam, war es ein Kampf, aber das ist eine andere Geschichte.

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